Namaste!
Wieder einmal ist Adventzeit…und wieder einmal scheinen viele Menschen gestresst, genervt, unkonzentriert, sie haben wenig oder keine Zeit.
Interessanter Weise verbinden jedoch viele Menschen mit Advent und Weihnachten den Wunsch nach Ruhe, nach Gemütlichkeit, Zeit sich um sich selbst und die Liebsten zu kümmern.
Glaubt man einschlägige (Frauen-)Zeitschriften, ist es zudem noch wichtig, alle Geschenke selbst herzustellen, aufwendige Gerichte zu kochen und auch noch die Rauhnächte zu zelebrieren.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in der Weihnachtszeit mal so entspannt war. Mmmm…na ja vielleicht 1x in den letzten 15 Jahren, da hatte ich noch einige Urlaubstage übrig, Weihnachten lag günstig und ich hatte um die Feiertage 4 Wochen frei. In meiner Erinnerung war ich damals extrem relaxed 😉
Warum sind wir also meist so weit weg von dem oben genannten Ideal? Und warum fällt es so schwer dem eigenen Bedürfnis nach Ruhe und Zeit für uns selbst und unsere Mitmenschen nachzukommen?
Vielleicht liegt es daran, dass wir viel zu oft denken, alles andere (außer wir selbst) sei wichtiger. Wir verschieben Vieles auf später und lassen uns von Wichtigem, oft genug auch von Unwichtigem, ablenken…und meist wollen wir auch noch alles perfekt machen.
Sind wir in diesem Hamsterrad, ist es oft schwer wieder raus zu kommen. Man funktioniert einfach und macht weiter wie gehabt. Dadurch wird die Stimmung vielleicht noch angespannter, die Energie sackt in den Keller, das Immunsystem instabiler und der Schlaf unruhiger.
Ich für mich habe festgestellt, dass mir YinYoga in solchen Momenten hilft, vor allem dann, wenn mein Energielevel niedrig ist.
Ich habe Euch hier eine kleine Yin Yoga-Serie zusammen gestellt, die mir in anstrengenden Zeiten hilft, wieder ruhiger zu werden, meine Batterien aufzuladen und meine Gedanken zu ordnen.
Ihr könnt es gerne selbst ausprobieren, es kostet Euch lediglich etwas Zeit (am bestens abends) und wenn Ihr noch nie Yoga praktiziert habt, auch ein bisschen Experimentierfreude 🙂
Yin Yoga ist ein sehr ruhiges Yoga, man bleibt für mehrere Minuten (immer abhängig davon wie geübt man ist und wie wohl man sich fühlt) in einer Stellung. Ich stelle mir den Timer im Handy, so dass ich mich völlig entspannen kann und nicht selbst auf die Zeit achten muss. Ihr könnt auch entspannende Musik laufen lassen, wenn Euch das hilft, ruhiger zu werden.
Wenn Ihr sehr gedehnt seid, benötigt Ihr vielleicht keine Hilfsmittel. Trotz allem empfehle ich Euch große (Sofa-)Kissen, Meditationskissen, Handtücher oder spezielle Yogabolster für die Übungen zu Hilfe zu nehmen. (Ich habe hier extra mit Sofakissen gearbeitet, damit Ihr sehen könnt, dass man nicht super-yogamäßig ausgestattet sein muss. Und Eurer Phantasie sind sowieso keine Grenzen gesetzt 🙂 )
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Yin Yoga nur dann wirkt, wenn man sich tatsächlich ganz in die Übung hineinbegeben, sich ablegen kann und Zeit nimmt. Nur so kann die Muskulatur weicher werden und die Meridiane können sich entspannen. Dann ist es möglich, dass Energie im Körper wieder fließen kann.
Ruckelt Euch also so zurecht, dass nichts spannt und zieht und ihr Euch komplett ablegen könnt. Und wenn das am Anfang nicht so gut geht, nehmt lieber noch ein Kissen o.ä. mehr… es geht darum zu entspannen, nicht wie toll Ihr gedehnt seid!!!!
KOMMT BITTE IMMER GANZ LANGSAM UND ACHTSAM WIEDER AUS EINER STELLUNG HERAUS!!! Durch die Entspannung kann es sein, dass Ihr sehr tief in die Dehnung kommt. Um Euch nicht zu verletzen, lasst Eurem Körper Zeit wieder in die Normalposition zu kommen.
Wenn Ihr das Bedürfnis habt, könnt Ihr Euch jederzeit zwischen den Asanas auf den Rücken legen, in die Kinderstellung gehen oder andere Ausgleichsbewegungen machen, die Euch gut tun.
Wenn Ihr wenig Zeit habt, könnt Ihr auch nur 2 oder 3 Asanas machen. Alles was Euch gut tut.
Im folgenden habe ich vor allem die energetische Wirkung der Asanas beschrieben. Diese erscheint mir beim Yin Yoga besonders wichtig.
- Asana
So wird’s gemacht: Vierfüßlerstand. Ellbogen weit vor den Schultern auf dem Boden aufbringen und zusammen führen, Handflächen liegen aufeinander. Stirn in der Ellbeuge ablegen.
Bleibt 2-5 Minuten in der Stellung.
Alternativ könnt Ihr den Brustkorb mit Kissen abpolstern, ebenso Knie und Ellbogen.
Was passiert im Körper: Alle Armmeridiane, vor allem Herz- und Dünndarmmeridiane werden gedehnt. Die Herzenergie ist die wichtigste in unserem Körper, ohne sie kann der Mensch nicht überleben. Je mehr diese fließt, desto besser ist der gesamte Körper versorgt. Die Dünndarmenergie hilft uns beim sortieren, was ist gut für uns, was weniger. Kreislauf- und Dreifacher-Erwärmerenergie sind wichtig für unsere Immunsystem.
2. Asana
So wird’s gemacht: Kinderstellung. Bringt die Knie mattenweit auseinander, Fußzehen berühren sich. Schiebt einen Arm unter der anderen Achsel durch, legt Handrücken und Schläfe am Boden ab. Ggf. zieht mit der anderen Hand die am Boden liegende etwas weiter heraus, dann wird die Dehnung stärker.
Polstert Euch auch hier die Knie ab, wenn Ihr es braucht und/oder schiebt Euch ein Kissen unter den Po. So sitzt Ihr erhöhter und die Knie werden nicht so belastet.
Jede Seite 3- 5 Minuten halten.
Was passiert im Körper: Alle Armmeridian, vor allem Dünndarm (s.o.), aber auch die Magen-/Milzenergie in den Beinen wird angeregt. Die Magenenergie schenkt uns Erdung und lässt uns Schritte nach vorn gehen. Die Milzenergie bewahrt jedoch das, was wir uns bereits erarbeitet haben.
3. Asana
So wird’s gemacht: Halbe Vorbeuge. Setze Dich aufrecht hin, Füße nach vorne ausstrecken ein Bein wird nach hinten angewinkelt. Wenn das für Dich nicht geht, stelle den Fuß neben Deinem Oberschenkel auf und lasse das Knie nach außen fallen. Die Fußsohle liegt an Deinem Knie oder Oberschenkel. Beuge den Oberkörper nach vorne so weit es geht. Lege die Arme bequem am Boden ab.
Jede Seite 2-4 Minuten praktizieren.
Alternative: Polstern Euren Oberkörper so weit ab wie es geht, damit Ihr ihn tatsächlich ins Kissen sinken lassen könnt. Ihr könnt Euch auch gerne etwas erhöht auf ein Kissen setzen.
Was passiert im Körper: Die Beinmeridiane, aber vor allem Nieren- und Blasenmeridian werden aktiviert. Der Blasenmeridian ist für unsere Aufrichtung und Rückenstärkung wichtig. Der Nierenmeridian aktiviert unsere Lebensenergie und gibt uns Kraft. Der Energiefluss in beiden Meridianen ist aber auch wichtig, damit wir überhaupt entspannen können.
5. Asana
So wird’s gemacht: Liegender Schmetterling an der Wand. Setze Dich mit dem Po so nah wie möglich an die Wand und strecke die Füße nach oben. Lege den Oberkörper auf dem Boden ab. Bring die Fußsohlen zusammen und lass die Füße in Richtung Deines Beckens sinken.
Bleibe 3- 5 Minuten in dieser Stellung.
Was passiert im Körper: Blasen- und Nierenmeridian werden aktiviert (s.o.) aber auch Leber- und Gallemeridian. Die Leber- und Gallenmeridian geben Kraft und neue Energie. Sie unterstützen beim Planen und der Realisierung.
6. Asana
So wird’s gemacht: Bequem auf den Rücken legen. Ein Fuß aufstellen und Knie nach außen sinken lassen. Die Fußsohle liegt am Oberschenkel. Das zur Seite geneigte Bein wird am Oberschenkel mit einem Kissen abgepolstert, so dass Du das Bein gut auf dem Kissen ablegen kann. Die Muskulatur muss nichts mehr halten und kann völlig entspannen.
Was passiert im Körper: Milz-, Leber- und Nierenenergie werden angeregt (s.o.).
Diese Übung ist aber auch deshalb so besonders wirkungsvoll, weil sich der Psoas, ein Muskel in der Leiste, der bei den meisten Menschen (mit sitzender Tätigkeit) verkürzt ist, wieder entspannen kann.
Jede Seite 4- 5 Minuten praktizieren.
7. Shavasana
Legt Euch noch mal mit ausgestreckten Beinen, ca. 10 Minuten auf den Rücken, gerne könnt Ihr Euch Kissen unter die Kniekehlen legen. Diese Asana heißt Shavasana. Sie ist der Abschluss einer jeden Yogaeinheit und besonders beliebt bei allen Yoginis 🙂
Ich hoffe, diese kleine Yin Yoga-Einheit hilft Euch über stressige Zeiten hinweg und gibt Euch neue Energie.
Namaste,
Eure Christine
Sehr schön und hilfreich deine Anleitung. Ich werde sie möglichst bald zu Hause umsetzen
Auf Deine Erfahrungsberichte bin ich sehr gespannt!!!
Liebe Christine, ich werde die Yin-Yoga-Asanas hin und wieder zu Hause praktizieren , um die “ langen Wochen “ bis zum nächsten Kurs zu überbrücken.
Ich wünsche dir eine besinnliche Weihnachtszeit und bin mir ziemlich sicher, daß du es schaffst, sie weitgehend streßfrei zu verbringen.
Bis zum nächsten Jahr liebe Grüße Ulrike Fischer
Das wünsche ich Dir auch!
Bis nächstes Jahr!
Hallo Christine, habe heute die Yin-Yoga-Einheit praktiziert, es war wirklich sehr entspannend. Noch schöner ist es allerdings, wenn jemand die Asanas ansagt und man den Timer nicht selbst bedienen muss… freu mich schon, wenn es im Januar live weiter geht. Viele Grüße, Simone
Ja, da hast du vollkommen recht, das ist deutlich angenehmer!
Dann im Januar wieder 😊
Liebe Grüße
Liebe Christine,
genau das habe ich nach dem heutigen
Tag gebraucht.
Vielen Dank und Liebe Grüße von mir zu dir.
Hab noch eine schönen Abend und später eine gute Nacht.
Gaby 🙏
Vielleicht sollte man einfach aufhören zu denken, daß es jetzt besinnlich und ruhig werden soll, es ist Ende des Jahres und vieles muß noch erledigt werden und es sind unserere Vorstellungen und die Suggestionen von Ruhe und Beschaulichkeit und Stille,die uns zu schaffen machen, wir verbinden ja Weihnachten auch mit Schnee und Schlittenfahrten und Schneeballschlachten und einer Großmutter die uns zuhause am Holzfeuer mit Bratäpfeln erwartet, Tja, kein Schnee, keine Großmutter, keine Bratäpfel……
und auch da hilft YIN YOGA:-))
Ja, meine Liebe Meerle, die Macht der Erwartungen, da hast du vollkommen Recht!
Und dann gibt es kleine Wunder…heute liegt hier Schnee und es wird Bratäpfel geben!
Jetzt bin ich schon sehr gespannt aus welcher Ecke die Großmutter auftaucht😉
Und das alles, weil ich Yin Yōga praktiziert habe 😂😂😂
Tja, da kann ich nur sagen, die Zusammenhänge stellt der Beobachter her,
ich habe schon so oft Yin Yoga gemacht und es hat nicht geschneit, hhmm?!
Vielleicht warst du danach einfach nur so entspannt, dass es Dir nicht aufgefallen ist ???
sagen wir mal so, irgendwo auf der Welt wirds schon geschneit haben, ich muß einfach lernen größer zu denken :-))
aber Spaß beiseite, Yoga und so auch Yin Yoga hilft auf jeden Fall die Dinge zu zu nehmen wie sie kommen, und darauf kommt es an Weihnachten hin Weihnachten her ….